Mittwoch, 11. Februar 2015

Wut im Bauch

Heute lese ich, dass für ein Gerhard Richter Kunstwerk 41 Millionen Euro bezahlt worden sind. 

Von einem unbekannten Sammler, der dieses Werk als Geldanlage irgendwo in einem Safe "versteckt".

Ich schreibe gerade zur selben Zeit - als kleine Künstlerin dieser Zeit - zum wiederholten Male eine Mail an einen Kunstverein von dem ich mich verarscht fühle.

Ich bin Mitglied in diesem Verein. Habe letztes Jahr an seinem ausgelobten Kunstpreis teilgenommen und bin als Finalistin zur Ausstellung ausgesucht worden.

Soweit so gut.

Dieses Jahr habe ich mich wieder für diesen Kunstpreis beworben und bin wieder als Finalisitin ausgewählt worden.

Der Termin stand bombenfest in meinem Kalender.

Da ich mich mit meine "Meisterwerk" beworben habe, dass ich ja nicht einfach mal per Paket quer durch Deutschland schicken kann, wurde ausgemacht, dass ich zum Tag der Hängung dann selber kommen sollte und mein Werk aufstellen könnte.

ZWEI Tage vor diesem Termin wurde mir mitgeteilt, dass man nicht an der "ART & Antique" Messe teilnehmen würde - das war der bombensichere Ausstellungstermin -, sondern die Ausstellung zu diesem Kunstpreis in dem Verwaltungsgericht Stuttgart stattfinden würde. Der Termin hierfür ist eine Woche später.

BATZ !!!

Dieser Termin war für mich unmöglich. Konnte ich nicht. Stand ein anderer sehr wichtiger Termin im Kalender.

Ich also an den Verein geschrieben, dass ich mich auf den in der Ausschreibung angegebenen Termin festgelegt hätte und durch diese absolut kurzfristige Terminverschiebung nicht teilnehmen könnte.

Keine Antwort.

Ich noch mal geschrieben.

Wieder keine Antwort.

Ich noch mal geschrieben.

Wieder keine Antwort.

Mittlerweile habe ich SECHS Mal an diesen Verein geschrieben UND nie eine Antwort bekommen.

Nicht nur, dass es schwierig ist als Künstlerin von seiner Kunst zu leben - nein - man wird auch noch regelmäßig "abgezockt". Dass heißt, dass man als Künstler für Ausstellungen, Ausstellungen an denen man gerne teilnehmen möchte, erst einmal eine Anmeldegebühr zur Bearbeitung der Anmeldungen bezahlen muss und wenn man dann ausgewählt wurde, dann kommt die oft safftige "Mitmachgebühr". Zum Beispiel eine Ausstellung wie die Kölner Liste, die sich gerne NUR an die Künstler wendet, kostet ein 10 Quadratmeter großer Ausstellungskubus an die 2.375 Euro für ein Wochenende - Freitag bis Sonntag - es sind zwar ein Katalogeintrag und Werbung enthalten, aber es kommen noch die anderen Spesen, wie Anfahrt, Übernachtung usw., dazu == also summa sumarum dann mal eine Ausstellungswochenende für mindestens 3.000 Euro. Schließlich will man ja als Künstlerin nicht verhungern und vielleicht noch bei der abendlichen Show (extra Eintritt) teilnehmen und sein Netzwerk zu erweitern.

Und wenn man auf dem Kunstmarkt verkaufen will, also bekannt werden will, MUSS (sollte) man solche Ausstellungen mitmachen.

Man muss sich präsentieren !!

Denn es gibt so viel Künstler  - wirklich gute Künstler - mittlerweile, dass ein guter Galerist schon gar keine Bewerbungen mehr annimmt, geschweige denn neue Künstler in sein Portfolio aufnimmt. 

Also - ran an die Kundschaft auf solchen Ausstellungen.  

Man kann natürlich auch in seiner Gemeinde, im Pfarrsaal, vielleicht in einem vorhandenen Kunstgewölbe der Stadt, in einer Ausstellungshalle, ausstellen. Eventuell ist noch ein kleines Museum vorhanden, in dem man dann seine Kunst zeigen könnte. Aber man bleibt dann in seiner "Gemeinde", kommt über die Grenzen des dortigen nicht hinaus. Vielleicht findet sich noch eine Arztpraxis oder ein Rechtsanwalt, der gerne unsere Kunst, natürlich kostenlos, in seiner Praxis ausstellt.

Danke.

Ich schmücke dann mit meinen Kunstwerken seine Räume.

Dabei wäre da Geld vorhanden, dann auch mal ein Kunstwerk zu kaufen.

Noch besser ist natürlich eine Kneipe oder ein Restaurant.

IRONIE !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Kommt gut bei Werken, die aus textilem Material sind ... die stinken dann noch Jahrzehnte später nach der guten Küche. Sind wir mal froh, dass nicht mehr geraucht werden darf.

Ihr seht schon: ich bin heute "bissig"!!!!

Ach ja .... dann gibt es da noch Autohäuser, die sich auch immer gerne wieder mit Kunst schmücken und Ihren Kunden dann einen schönen Tag versprechen. Und - habt ihr als Dankeschön mal eine Reparatur "geschenkt" bekommen ??
 
Okee. Schluß jetzt.

Wieder zum Anfang. Zu Gerhard Richter. Einer der es geschafft hat. 


Zitat G. Richter, 1982: Die Kunst ist die höchste Form von Hoffnung.




 











 


1 Kommentar:

  1. Ups - da ist jemand aber richtig sauer. Und: recht hast Du !! (na ja, das mit den Arztpraxen ...) aber sonst: unterschreib ich das so.

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